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Bezahlte

Gerda – Unternehmerin und Powerfrau


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Die von den einzelnen Autoren veröffentlichten Texte geben ausschließlich deren Meinung wieder und nicht die der bearbeitenden Redaktionen und Veröffentlichungsplattformen
 
Autor: Simon Jacob
Ort: Abensberg, Deutschland
Format: Text
Thema: Gesellschaft
Datum: 12.09.2021
Portal: www.oannesjournalism.com
Textdauer: ca. 8 Min.
Sprache: Deutsch
Titel: Gerda – Unternehmerin und Powerfrau
 
2021 09 12 SJ D D Gerda Kroiss 

Gerda – Unternehmerin und Powerfrau

 
Gerda Kroiß ist die Geschäftsführerin eines Kinos in Abensberg, welches sich wirklich sehen lassen kann. Und eigentlich wollte ich sie, im Rahmen der digitalen Wahlkampagne des Bundestagsabgeordneten Florian Oßner, dessen digitalen Wahlkampf ich leite, zur aktuellen Corona – Situation und die Auswirkungen auf die Kulturbranche interviewen. Um es ganz klar und deutlich zu sagen: all jene, die mit Medien, Kunst und Kultur ihr Einkommen bestreiten, haben unter den aktuellen Umständen mit immensen Einbußen zu kämpfen - ich bin selber massiv davon betroffen. Manche Kinobetreiber werden es wahrscheinlich nicht schaffen. Das ist dahingehend mehr als traurig, da gerade kulturelle Events, und Kino gehört nun einmal dazu, das soziogesellschaftliche Zusammenleben nicht nur fördern, sondern politisch-, religiös- wie auch ethnisch übergreifend untermauern und den Zusammenhalt stärken. Menschen sind nun einmal soziale Wesen und  suchen die Interaktion: sich gemeinsam einen Film ansehen, mit vielem Menschen in einem Kinosaal sitzen, das gemeinschaftliche Mitfiebern mit den Actionhelden fühlen, die geteilten Tränen abwischen, wenn es traurig – romantisch wird, oder den von kollektiven Schreien begleiteten Gruselmoment bei einem Horrorfilm erleben. All das ist Kino. Und all das ist auch Gerda, die Geschäftsführerin des Kinos, die mich mit einem herzlichen Lächeln, viel nostalgischem Charm und einem köstlich zubereiteten Cappuccino empfängt.
 
Wie eingangs erwähnt war es eigentlich meine Absicht, mich mit Gerda über das Kinobusiness während der Pandemie zu unterhalten. Was ich auch tat. Unser Interview zeichnete ich als Video auf. Doch, und das muss ich ehrlich zugeben, war es am Ende nicht nur der Umgang der Kinobetreiber mit der Pandemie, der mich interessierte. Es war die Geschäftsführerin selbst, die mir erzählte, wie sie in die Kinobranche fand, sich als Frau durchboxte und dabei mehr als bodenständig blieb. Bei mir hinterließ sie den Eindruck einer Powerfrau, von denen ich mir mehr in Deutschland wünsche und denen eine Plattform gegeben werden muss, weil dies, meines Erachtens nach, mehr bewirkt als alle Debatten die wir über Gendern, Gleichberechtigung usw. führen.
 
„1995 bin ich, hochschwanger im neunten Monat, ins Kino hineingestolpert“. Mit diesen Worten begann Gerda Kroiß ihre Erzählung von ihrer Karriere als Kinounternehmerin, als ich sie bat mehr von sich zu erzählen. Und je mehr sie erzählte, desto faszinierender fand ich ihren Werdegang. Irgendwie fühlte ich mich mit ihr verbunden, als sie mir erzählte, wie sie in ihrem Zuhause aufwuchs, welches durch die Nachwehen des zweiten Weltkriegs geprägt war. Zweimal wurde das elterliche Haus in einer Kleinstadt in Bayern zerstört. Einmal durch den Krieg, dann kurze Zeit später durch das Hochwasser. Sie war das Nesthäkchen, das jüngste von vier Kindern, ein Sonnenschein, wie sie sagt. Und das nimmt man ihr auch sofort ab. Doch das Leben war dennoch nicht einfach für jemanden, der in einer Zeit auf die Welt gekommen ist, in der die Emanzipation und der Kampf für die Rechte der Frauen erst am Anfang standen. Und das ist noch gar nicht so lange her, wie mir Gerda berichtete. In den späten 60ern geboren, musste man sich als Frau durchschlagen. Ich war erstaunt zu hören, dass das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) z.B. erst 1980 in einem Gesetz die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen am Arbeitsplatz geregelt hat. Ebenso das Recht auf gleiche Bezahlung. Noch vor 1958 erlaubte das BGB beispielsweise dem Ehemann, die Arbeitsstelle der eigenen Ehefrau zu kündigen. Ich war mehr als irritiert über diese Tatsachen, die eigentlich mit dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetztes im Konflikt standen. Ohne das Gespräch mit der überaus humorvollen Dame des Hauses hätte ich mich nie in der Tiefe mit dem Thema, verbunden mit Deutschland, auseinandergesetzt, weil  ich solche Gegebenheiten eher in nahöstlich – patriarchalischen Gesellschafften verortet hätte. Mit dem Bewusstsein aufzuwachen, dass man als Frau nicht arbeiten darf, wenn es der Ehemann so möchte, im Besonderen, wenn man Mutter ist und man damit nicht der damals geltenden gesellschaftlichen Norm entsprach, baut eine unsichtbare Barriere auf, die für die Entwicklung einer Gesellschaft hinderlich ist.
 
Dennoch ließ es sich die Powerfrau nicht nehmen, selbst mit einem Baby im Arm und dem Wickeltisch auf der Kinotheke, das Unternehmen weiterzuführen, welches ihre Schwiegereltern einst während der Gründerzeit 1956 aufgebaut hatten und nun in ihre Verantwortung und die ihres Ehemannes übertrugen. Parallel dazu auch noch in der Frauenunion der CSU aktiv zu sein, hat meine Wertschätzung gegenüber dieser ziemlich taffen Frau noch einmal steigen lassen. Natürlich haben wir uns auch über Söder unterhalten, den Gerda sehr wertschätzt, gerade weil er sich im Besonderen für mehr Gleichberechtigung einsetzt. Und selbstverständlich haben wir uns auch über Florian Oßner unterhalten, der der kulturschaffenden Branche in seinem Wahlkreis so gut wie möglich helfen wollte. Ein Flickenteppich politischer Entscheidungen und die teilweise nicht durchdachten Coronamaßnahmen für Kinobetreiber, die sich auch noch von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, haben viele Unternehmerinnen und Unternehmer in den Ruin getrieben. Genau deswegen brauchen wir mehr Feingefühl im Umgang mit pandemischen Herausforderungen. Vielleicht ist auch das der Grund, weshalb ich die Person Gerda Kroiß interessanter als die Politiker und Politikerinnen fand, um die es ging. Denn vor mir stand eine Frau, die einige Herausforderungen in ihrem Leben zu meistern hatte, viele Hürden genommen und Krisen bewältigt hat und dennoch mit einem optimistischen und bezaubernden Lächeln vor mir stand, weil der Begriff „Aufgeben“ so weit von ihren Lippen entfernt ist wie die Tatsache, dass die Taliban von heute auf morgen vollwertige Demokraten werden, die die Frauenrechte achten. Und wenn wir nun schon bei den Frauenrechten, Gendern und Gleichberechtigung sind: das alles könnten wir lockerer, viel lockerer angehen, ohne Sternchen, Bindestrich usw., wenn Unternehmerinnen wie Gerade Kroiß einfach mehr, als Vorbild für Männer und Frauen, gesellschaftlich – öffentlich in Erscheinung treten würden.
 
Liebe Gerda, solltest Du einmal in die Politik gehen, meine Stimme hättest Du.
 
Simon Jacob,
Abensberg, 12.09.2021
 
Alle Informationen zum Roxy – Kino, das Kino mit dem nostalgischen Flair, unter dem Link wie folgt:
 
Roxy Kino, Abensberg
Roxy-kino.de

 
Vorträge – Oannes Consulting GmbH bietet verschiedene Vortragsreihen an, die sich mit gesellschaftsrelevanten Themen beschäftigten. Hier geht es zum Vortragsportal
 
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    Details
    Written by Simon Jacob
    Published: 12 September 2021
    Created: 12 September 2021
    Hits: 452

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