Über „Friedensstifter“ oder eine Buchpräsentation, die eigentlich keine ist…
Wo beginne ich nun?
Wo ende ich nun?
Das ist eigentlich gar nicht so einfach für mich, seitdem mich Simon, mein Betreuer beim Herder Verlag, sanft und freundlich gezwungen hat, die Komplexität, das Analytische, das für mich so schöne und harmonische der bildlichen und dreidimensionalen Geometrie, aus meiner Gedankenwelt zu holen. Für jemanden wie mich, für den die Welt nur dann einen Sinn ergibt wenn irgendwie alles zusammenpasst, ohne anzuecken oder drüberzustehen und mit der perfekten Synergie, ist das wirklich schwer. Egal wie oft Simon mich darauf auch hingewiesen hat, am Ende meines Gemäldes, meines Buches, konnte ich es dann doch nicht lassen.
Doch habe ich gelernt damit umzugehen. Ich habe verstanden, dass es mehr als nur mathematischer, geometrischer Formen und eines binären Codes bedarf, um Menschen zusammenzubringen.
Und in diesem Zusammenhang war ich nicht ganz ehrlich zu meinem Verlag, der mich so beispiellos unterstützt.
Warum nicht ehrlich?
Nun, geplant war eine Buchpräsentation.
Das weiß ich…
Doch ich hatte etwas anderes im Sinn.
Das Buch, die Präsentation, alles um dieses Werk herum, welches eigentlich vor sieben Jahren seinen Anfang nahm, hätte absolut keinen Sinn, auch wirklich nicht den geringsten Wert gehabt, wenn nicht zum ersten Mal aus allen Teilen der Welt (USA, Armenien, Iran, Irak, Syrien, Türkei, Griechenland, Russland, Libanon, Deutschland, Frankreich… Bayern), die versammelt gewesen wären, die mit diesem Buch etwas zu tun hatten.
Und damit einhergehend kommen wir wieder zu dem zurück, was den Menschen, begleitet von Religion, Dogmen, Kulturen, Traditionen, ausmacht.
Ein perfektes Bild oder eben eine perfekte, so zumindest für mich, geometrische Form in meiner Gedankenwelt.
Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren fühle ich mich frei und zufrieden.
Nicht des Werkes wegen…
Sondern derer wegen, die an diesem Tag und am Tag danach zueinander gefunden haben. Russen und Amerikaner, Schiiten und Sunniten, Kurden und Türken, Christen und Muslime, Atheisten und Gläubige…
Jemand sagte:
„Wisst ihr eigentlich was ihr da vollbracht habt?
Hier stehen sich gerade Menschen gegenüber, die sich in anderen Regionen dieser Erde die Köpfe einschlagen.
Doch hier, gerade jetzt, lachen sie gemeinsam.“
Nun, das ist der Kern unseres Projektes.
Das, um was es mir von Anfang an ging.
Weil ich, wenn ich träumte, immer die Schreie hörte und das Leid derer sah, die das perfekte Bild in meinem Kopf, die wunderschöne kosmische Formel der Schöpfung, welche das Leben innehat, immer wieder zerstörten und mich nicht in Ruhe ließen.
Es quälte mich und quält mich nach wie vor.
Aber seit ein paar Tagen lässt diese Qual nach, weil ich in die lachenden Gesichter von Daniela, Tim, Muhammad, Christos, Fatemeh, Zare, Nashwan, Heinz, Ferit, Ali, Sasan, Chiva, Yeksa, Ninve, Paulus, Fuat, Eduard, Lilyana, Johannes, Ali, Anastasia, David, Elena, Hassan, Mohammed, Rachid, Gianna, Simon, Nina, Andre, Doc B.G. (Dr. Berthold Gees), Iliam, Silvia, Gülbahar, Melki, Thilo, Karin, Fabian, Ibrahim, Kasha Marcus, Isoh, Mama und Papa… blicken konnte.
Und das waren die, die anwesend waren…
Frieden unter uns allen ist möglich.
Das zeigt das Projekt.
Doch dazu muss auch der Wille vorhanden sein, mit dem Anderen einen Dialog einzugehen.
Kritisch, sachlich, aber immer mit dem gebührenden Respekt.
Oder eben in einem perfekt ausbalancierten geometrischen Raum, der sich nicht nur in den sakralen Gemäuern eines spirituellen Ortes widerspiegelt, sondern auch in meinen Gedanken kosmische Formen annimmt und mich tagtäglich lächeln lässt, weil ich dann, wenn ich die Augen schließe, den Sternen so nahe bin… Und damit der Kraft, die hinter all dem, der Materie den Geist des Lebens einhaucht…
PEACEMAKER !
Simon Jacob
München, 24.04.2018
Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zuganglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
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