Brüssel 2012 - Der für mich gefährlichste Ort der Welt
Ergänzung des Autors und Betroffenen im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über Rassismus und Polizeigewalt am 27. Juni 2020 zu einem am 14. Mai 2012 erschienenen Artikel über Migrantengewalt in Brüssel und die schwierige Situation der Polizei
Wie mich die belgische Polizei in Brüssel vor Kriminellen rettete und meine körperliche Unversehrtheit bewahrte
Im Laufe der letzten Jahre habe ich doch so einiges erlebt.
Ich sah Kriege und zerstörte Landschaften.
Roch verbrannte Leichen und muss mich damit abfinden, dass ich begangene Gräuel nie wieder aus meinem Kopf bekommen werde.
Manchmal war mein Leben in Gefahr.
Manchmal ließ mich das Adrenalin in meinem Körper einfach rennen.
Andere Male war ich einfach nur wütend, frustriert, von der Politik enttäuscht, niedergeschlagen.
Zurück in Europa begriff ich immer mehr, dass ein Rechtsstaat auch die Sicherheit gewährleisten muss.
Dies in Form einer funktionierenden Justiz im Verbund mit verschiedensten Sicherheitsorganen wie z.B. die Polizei.
Es gab und gibt mir immer das Gefühl, nicht die Angst haben zu müssen von einem Mob gelyncht zu werden, auch wenn Europa nicht perfekt ist.
Doch genau diese Gefahr, durch eine wild gewordene Ansammlung junger Männer körperlich mehr Schaden zunehmen als nur ein blaues Auge und Schläge auf den Kopf, drohte mir 2012 in Brüssel. Der einzige Grund, weshalb ich nicht halb totgeprügelt aus der Sache rauskam, war die schnelle Reaktion eines arabischstämmigen Belgiers und mehrerer Politzisten, die sich schützend vor mich stellten und bis ins Krankenhaus eskortierten, um sicher zu stellen, dass meine Augen- und Kopfverletzungen versorgt werden.
Und nun, 2020, wenn ich einen Artikel in der TAZ lese, in der exakt diese Sicherheitsorgane als „Müll“ bezeichnet werden - was nichts mehr mit Satire zu tun hat - und die Krawalle in Stuttgart erlebe, empfehle ich jedem, der mutig genug ist, doch mit Anzug, Blazer, Krawatte, Handtasche, Laptop oder i-Phone durch jenes Viertel in Brüssel zu laufen, welches an besagtem Tag 2012 auch mein Leben zutiefst und schmerzerfüllt mit einer gewissen Ironie und Bitterkeit erfüllte.
Da bin ich nun in all diesen Kriegsregionen gewesen, und ausgerechnet in der Hauptstadt Europas erlitt ich den größten mir jemals von anderen Menschen zugefügten physischen Schaden, den ich in meinem bisherigen Leben erlitten habe.
Und bevor man noch einmal Polizisten, viele davon Freunde von mir, die ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren, stereotypisch als Rassisten abstempelt, die es mit Sicherheit auch in ihren Reihen gibt, sei geraten, meine Erlebnisse von vor acht Jahren in Form meines Berichtes genauer zur Kenntnis zu nehmen.
Rassismus bekämpft man nicht indem man selber zum „Rassisten“ wird und eine bestimme Berufsgruppe, Religion oder Hautfarbe nun, ohne sachlich und objektiv zu differenzieren, überzogen pauschalisiert zum Hauptfeind erklärt.
Ich sage das aus persönlicher Erfahrung.
Denn Diskriminierung habe ich persönlich bereits aus allen Richtungen kommend erlebt: aus kulturellen, ethnischen und religiösen Gründen.
Mein Bericht über die Ereignisse 2012 in Brüssel ist nur ein Beispiel.
Ein Beispiel, aus dem man auch etwas Positives gewinnen kann.
Denn Polizisten und ein arabischstämmiger Belgier haben mich, Hand in Hand, aus einer schwierigen Situation geholt.
Simon Jacob,
27. Juni 2020
Brüssel 2012 - Der für mich gefährlichste Ort der Welt
Ich war bereits an sehr vielen Orten (Naher Osten, Nordafrika), die eine Gefahr für mein Leben darstellten. Doch der gefährlichste Ort bisher lag dort, wo man es am allerwenigsten vermuten würde.
Im Herzen Europas. In Brüssel.
Ein Mob bestehend aus Nordafrikanern wollte mich lynchen.
Ein Mann arabischer Abstammung bewahrte mich vor Schlimmerem.
Das Problem besteht nicht erst seit 2015/Köln.
Es existiert schon viel länger. Die Politik hat weggesehen und die Polizei, so in Belgien, alleine gelassen.
Hier mein Bericht dazu, welcher intern auch an Politiker ging. Lediglich zwei Politiker äußerten sich dazu. Die Angst war wohl zu groß, in eine rechte Ecke gedrängt zu werden.
Konfliktherd Brüssel – Was Salafisten und kriminelle Banden in Brüssel gemeinsam haben und wie eine schwache Justiz den kulturellen Konflikt innerhalb des Integrationsprozesses beschleunigt und diesem schadet
Als Nachfahre der Migranten aus dem orientalischen Raum ist es mir durchaus bewusst, dass man im „politisch korrekten“ Deutschland bei Problemen der Migration immer von „den“ Migranten spricht, aber in Wirklichkeit Menschen aus dem arabischen, türkischen oder afrikanischen Raum meint. Machen doch die meisten Zugewanderten aus den Kulturkreisen, die der westlichen Sichtweise eher nahe stehen im Allgemeinen keine großartigen Probleme.
Mit dem anfangs erwähnten Hintergrund liegt es in meinem und im Interesse aller hier lebenden Bürger, besonders derjenigen mit kulturellem Hintergrund, das allgemeine Bild meiner Herkunftskultur nach außen positiv zu prägen.
Innerhalb dieses Integrationsprozesses kristallisieren sich zwei Richtungen heraus.
Einmal sind sehr viele neueuropäische Mitbürger bemüht, sich in das europäische System zu integrieren. Sie adaptieren die kulturellen Eigenschaften des Geberlandes, nehmen die positiven, freiheitlichen Rechte an und lassen im Gegenzug hinderliche Traditionen und Auffassungen zurück. Dabei ist diesen Menschen bewusst, dass man mit der Annahme der jeweiligen Staatsangehörigkeit auch Pflichten eingehen sollte. Wenn man am Ende dieses Prozesses, neben der Annahme der gültigen Freiheitsrechte auch das Bestreben erreicht hat seine staatsrechtlichen Pflichten zu erfüllen, ist man in Europa angekommen.
Auf der Gegenseite gibt es Menschen aus diesen Regionen, die definitiv nicht in Europa angekommen sind. Sie missbrauchen nicht nur die in Europa erlangten Freiheitsrechte; diese werden auch noch ausgehöhlt, in dem man den vorgegebenen Rechtsraum über ein Maximum auszureizen vermag. Die Pflichten und damit auch den notwendigen Respekt gegenüber dem Gemeinwesen und der Justiz, lehnen diese verblendeten Verlierer der Gesellschaft ab.
Es gibt viele Gründe eine Gesellschaft mit ihren Werten und Pflichten abzulehnen. Einer davon ist die Tatsache, dass viele Menschen aus dem orientalischen Kulturraum schlichtweg die westliche Kultur nicht anerkennen wollen und dabei trotzdem als Selbstverständlichkeit von den Freiheiten Gebrauch machen möchten, die ihnen in den Ursprungsländern verwehrt werden.
Sie sehen innerhalb des westlichen Kulturkreises einen Verstoß gegen ihre Werte, Traditionen, Moral und manchmal, bedingt durch die religiöse Strömung der sie angehören, auch gegen ihren Glauben. Erst die Mischung aus all diesen Attributen bildet ein explosives Gemisch, das in einem Weltbild mündet welches unweigerlich zu Konflikten mit der westlichen Gesellschaft führen wird.
Resultierend daraus sehen sich Menschen, welche dem antiwestlichen Dogma verfallen sind, auf dem rechten Pfad wenn es darum geht, das System in dem sie leben auszuhöhlen und auszutesten. Denn sie stehen, gemäß ihrem Dogma, über dem System.
So z.B. in Brüssel, in der die gut gemeinte, liberale Sichtweise der Justiz zu einer besonders hohen Gewaltbereitschaft und einer grenzüberschreitenden Skrupellosigkeit geführt hat.
Dieses Gewaltpotential, welches ich so in Europa nie erwartet hätte, erst recht nicht in der Hauptstadt Europas, durfte ich am 11.05.2012 am eigenen Leib spüren. Dabei schockierten mich gar nicht die Verletzungen und Blessuren die ich davon trug, sondern eher die Respektlosigkeit der Staatsgewalt gegenüber als Hüter der Ordnung. Fassungslos hörte ich den Beichten der Beamten zu, die mich während meines dreistündigen Aufenthalts im Krankenhaus fürsorglich begleiteten. Die Frustration muss groß sein, wenn man sich als Polizeibeamter wegen der kleinsten, leider notwendigen Gewaltanwendung gegenüber Kriminellen, vor der Justiz rechtfertigen muss. Sollten dann noch Disziplinarmaßnahmen folgen, ist das Maß bei vielen Polizeibeamten voll.
Abflug aus Berlin
Aufgeben ist keine Option!
Aufgeheizte Stimmung – Polizisten in Bedrängnis
Falsch verstandene Toleranz der Justiz
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