Remonda & Dennis: „Ich bin Christin... ich bin sozial eingestellt….“
Der gestrige Tag, es war der 09. Mai 2018, war in seiner Herrlichkeit von einem Sonnenschein geprägt, welcher schöner nicht hätte sein können.
In Münster endlich angekommen, ich war auf dem Weg zum Katholikentag, spazierte ich die Gassen entlang und fing noch die letzten wärmenden Strahlen, herrlich süß und zart die Haut berührend, ein, um Kraft und Geduld für den Abend in mein Herz einzulassen.
Nun, am nächsten Tag dachte ich immer noch über die vielen Debatten nach, die ich an diesem Tag mit Christen verschiedenster Denominationen geführt hatte.
Also trat ich nun tags darauf den Heimweg an und machte eine kurze Zwischenstation in Dortmund, wo ich Zeit mit Freunden verbrachte.
Auf dem Weg zurück, ich reiste mit der Bahn an, betrachtete ich den, im Verhältnis zum prachtvollen Bau in Münster, wirklich sehr unschönen Bahnhof Dortmunds. Entsprechend schenkte ich dem Gebäude und der Architektur keinerlei Aufmerksamkeit und kümmerte mich mehr um meinen Kaffee und den Nachrichten auf meinem Smartphone, die ich hochkonzentriert anging.
Doch was ich sah war unscheinbar und faszinierend zugleich.
Eine junge Dame stand vor mir. Zierlich, mit markanten braunen Haaren, die gezähmten Locken nur angedeutet, und mit einem Lächeln im Gesicht.
„Ich kenne Dich. Ich hätte Dich überall erkannt… Simon Jacob… Das bist Du doch…“, waren ihre Worte.
„Simon, ich mache das seit sechs Jahren und ich mache das sehr gerne.“
„Warum machst Du das“, war meine nächste Frage.
Ohne viel Bedenkzeit, mit einem zuckersüßen und herrlichen Lächeln auf den Lippen, welches keinerlei Zweifel an ihrer Einstellung aufkommen ließ, antwortete die junge Frau mit den Worten:
„Ich bin Christin. Ich helfe den Menschen aus meinem Glauben heraus und es macht mir Freude.“
Nun wurde ich neugierig und frage den jungen Mann neben ihr (Dennis) nach seinen Beweggründen.
„Ich mache das“, sagte er ebenfalls ohne lange nachzudenken, „weil ich mich aus einem persönlichen Gefühl heraus gerne um Menschen kümmere.“
Just in diesem Moment, als so viel Leidenschaft und Bekenntnis zum christlichen Glauben, zur Menschlichkeit, zur Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ihre Lippen verließ, schmolz auch die hässliche Architektur des Bahnhofs zusammen und alles erschien so viel schöner und herrlicher in meinen Gedanken.
Der Geist des Friedens, welcher am Tag zuvor auf dem Kirchentag in Münster so oft zelebriert wurde, manifestierte sich im hier und jetzt durch die Worte dieser engagierten Bürger dieses Landes, die, so verschieden ihre Intentionen auch sind, doch ein gemeinsames menschliches Ziel haben.
Bessere Vorbilder, abseits aller politischer und elitär – gesellschaftlicher Normen, kann ich mir für die Bürger dieses Landes nicht vorstellen.
Danke dafür Remonda und Dennis,
denn die schönsten Geschichten schreibt das Leben selbst.
Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zuganglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
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