Iskenderun – Rum-Orthodoxe Kirche/Die Macht der Ikonen
Vater Dimitri, seit 27 Jahren Priester in Iskenderum, betreut mit anderen Geistlichen ungefähr 500 rum-orthodoxe Familien in der Stadt, die nach Alexander dem Großen benannt wurde und eine der wichtigsten Hafenmetropolen der Türkei darstellt. Freundlich hat er uns in der Kirche des Heiligen Georg empfangen, die 1874 auf den Überresten einer älteren Kirche erbaut worden ist. Neben der rum-orthodoxen Strömung christlichen Glaubens, sind noch kleinere Gemeinden der Armenisch-Apostolischen, der Syrisch-Orthodoxen, der Syrisch-Katholischen und der Melkitisch-Unierten Kirchen in der Stadt und dem naheliegenden Arsus aktiv. Alle Kirchengemeinden scheinen im intensiven Kontakt miteinander zu stehen. Noch in den 30er Jahren gab es ca. 12.000 Christen in der Region. Ihre Zahl hat stark abgenommen. Wohl mehr aus wirtschaftlichen Gründen sind viele in andere Städte der Türkei oder ganz nach Europa und den Vereinigten Staaten ausgewandert.
Nach einem kurzen informellen Austausch führt uns Vater Dimitri durch das erste sakrale Gebäude, die eingangs bereits erwähnte Kirche des Heiligen Georg, um uns die Schätze dieser näherzubringen. Hier vernehmen wir Erstaunliches. Im Gebäude befinden sich tatsächlich die ältesten Ikonen der Welt, welche den von vielen christlichen Strömungen so hoch verehrten Georg darstellen. In verschiedenen Szenen ist sein Bildnis zu erblicken. Noch fasziniert von dieser Gegebenheit erblicken wir weitere Ikonengemälde, die definitiv ein hohes Alter aufweisen. Schon der Zustand der Farben und die teilweise abbröckelnde erste Farbschicht lassen erkennen, dass wir hier an einem besonderen Ort sind. Nicht weniger intensiv wirken die Ikonen des Klosters des Heiligen Georg auf uns, welches nur ein paar hundert Meter entfernt von der Kirche liegt. Auch hier dürfen wir die zahlreichen, zum Teil sehr alten Ikonen bestaunen, die ihre eigene Sprache sprechen.
Vater Dimitri ließ es sich nicht nehmen, uns auch noch den örtlichen Friedhof zu zeigen, samt einer wunderschönen weißen Bestattungskutsche, welche die Verstorbenen unter dem Blick all dieser Gemälde zur letzten Ruhestätte trägt.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Vater Dimitri für diesen Exkurs in die Historie byzantinischer Ikonen und folgen seinem Wunsch Interessierte zu bitten, sich die Kirchenlandschaft Iskenderuns bei Gelegenheit näher anzusehen.
Kontakt dazu wie folgt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Simon Jacob
Provinz Hatay, Iskenderun
Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zuganglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
Bestellbar über