MY USA ROADTRIP
WHALE WATCHING UND SEEKRANKHEIT...
Eigentlich wollte ich in der wunderschönen Küstenstadt Monterey, nahe San Francisco gelegen, ein paar schöne Tage verbringen und mich erholen. Michael, ein guter Freund, hatte mich dazu eingeladen, seine Wohnung zu nutzen. Nach dem sehr anstrengenden Programm des Außenministeriums (IVLP, ich habe mehrfach darüber berichtet), welches sich über drei Wochen erstreckte, war das auch wirklich nötig.
Jedenfalls nutzte ich die erste Chance am idyllischen Hafen, um Wale weit draußen auf dem Ozean besichtigen zu können. Und neben Delphinen, Seehunden, Seeottern kann man auch tatsächlich Wale erblicken. Wenn man nicht, wie gerade in meinem Fall, zum ersten Mal auf einem schaukelnden Fischkutter sitzt, erstaunt über den selbst bei gutem Wetter hohen Wellengang und die ganze Zeit auf die Wasseroberfläche oder das ferne Land blickt. Mit der Hoffnung verbunden, dass neben dem Frühstück und dem Mittagessen nichts mehr im Magen ist, was den vielen kleinen Fischen Anlass gibt, meinen Mahlzeiten zu folgen, die sich aus meinem Magen direkt in die Fluten des pazifischen Ozeans ergossen.
Und auch hier zeigte sich wieder einmal die außerordentliche Freundlichkeit der US-Amerikaner. Mit den Worten "...oh big boy, are you ok?", nahm eine ältere Dame meine Hand, drückte eine Tablette gegen die Seekrankheit in diese und meinte, dass alles gut wird.
In diesem Moment dachte ich mir, dass ich ein miserables Bild abgebe. Definitiv hätten Menschen wie ich in der Vergangenheit niemals einen Fuß auf ein Schiff gesetzt. Amerika wäre nie entdeckt worden. Sogleich folgte noch die Horrorvorstellung, dass ich noch zwei Stunden auf diesem wackligen Boot ausharren musste. In Gedanken war ich bereits im Irak und Syrien bei Freunden, was meiner Meinung nach einfacher zu handhaben ist als eine Fahrt auf dem Ozean.
Und wahrlich, hätte die nette Oma nicht die ganze Zeit meine Hand gehalten, so wäre ich, während ich mich die ganze Zeit übergeben musste, über die Reling gefallen.
Am Ende der Fahrt gab mich die freundliche Dame mit einem sanften Lächeln im Gesicht und den Worten:"... big boy, you've done it... don't worry... are you OK? ...", wieder frei.
Nun, was soll ich sagen. Die Auswirkungen spürte ich noch den ganzen Tag. Und zwei Dinge habe ich an diesem Tag gelernt.
- Eher gehe ich in den Irak als dass ich jemals wieder einen Fuß auf einen Fischkutter setze.
- Omas in den USA sind einfach zuckersüß...
Simon Jacob,
USA, Kalifornien, Monterey
3. März 2020
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MY USA ROAD TRIP
WHALE WATCHING AND SEASICKNESS...
Actually, I wanted to spend some nice days in the beautiful coastal town of Monterey, near San Francisco, and relax. Michael, a good friend, had invited me to use his apartment. After the very exhausting program of the Foreign Ministry (IVLP, I have reported about it several times), which lasted for three weeks, this was really necessary.
Anyway, I took the first chance at the idyllic harbour to watch whales far out on the ocean. And besides dolphins, seals, sea otters you can actually see whales. If you are not, as in my case, sitting on a swaying fishing boat for the first time, surprised by the waves, which are high even when the weather is good, and looking at the surface of the water or the distant land all the time. Connected with the hope that besides breakfast and lunch there is nothing left in my stomach, which gives the many small fishes reason to follow my meals, which poured from my stomach directly into the floods of the Pacific Ocean.
And once again the extraordinary friendliness of the US-Americans was evident. With the words "...oh big boy, are you ok?", an elderly lady took my hand, put a pill against seasickness in it and said that everything will be fine.
At that moment I thought to myself that I was giving a miserable example. Definitely people like me would never have set foot on a ship in the past. America would never have been discovered. Then the horror thought followed that I had to stay on this shaky boat for another two hours. In my mind I was already in Iraq and Syria with friends, which I think is easier to handle than a trip on the ocean.
And indeed, if the nice grandma hadn't held my hand the whole time, I would have fallen over the railing while vomiting all the time.
At the end of the trip, the friendly lady released me with a gentle smile on her face and the words: "... "big boy, you've done it... don't worry... are you OK? ...".
Well, what can I say. I felt the impact all day long. And there were two things I learned that day.
Firstly, I'd rather go to Iraq than ever set foot on a fishing boat again.
Secondly, grandmas in the US are just as sweet as sugar.
Simon Jacob,
USA, California, Monterey
3rd March 2020
Oannes Consulting Vortragsreihen
Simon Jacob steht für Lesungen, Vorträge und Seminare zur Verfügung. Für Vorträge zu Project Peacemaker und weiteren Themen wie beispielsweise Geopolitik Naher Osten oder Digitalisierung, Fakenews und Cyberwar bitte den Links folgen
Anfragen sind zu richten an:
Oannes Consulting - Medien & Kommunikationsberatung GmbH, Rechte Brandstr. 34, 86167 Augsburg
Frau Daniela Hofmann
Fon: +49 – (0) 89 – 24 88 300 50
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Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zugänglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
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