MY IVLP...
Texas, stolzer Staat im Konflikt mit Washington
Texas zählte einst zum Territorium Mexikos, doch die Bürger, viele von ihnen weiße Siedler, wollten unabhängig sein und stimmten 1845 mehrheitlich der Eingliederung in die USA zu. Die Folge war, dass am 19. Februar 1845 die USA Texas annektierten. Am 1. März 1845 billigte der US Kongress nachträglich die Annexion und am 29. Dezember 1845 erfolgte die offizielle Eingliederung in den Staatenbund. Als Resultat erklärte 1846 das damalige Mexiko den USA den Krieg, welcher bis 1848 andauerte und mit dem Sieg der USA endete.
Mexiko verlor einen Großteil des eigenen Territoriums, welches den späteren Bundesstaat "New Mexiko" bildete.
Soviel zur Unabhängigkeit Texas und der späteren Eingliederung in den US -Staatenbund.
Allerdings heißt das nicht, nur weil eine Mehrheit der Bevölkerung in Texas das einst wollte, dass der stolze und für sein liberales Waffengesetz bekannte Staat die politische Führung in Washington auch unbedingt akzeptiert. Nach Gesprächen mit einheimischen "Texanern" hatte ich eher das Gefühl, dass man die Politik Washingtons zwar mitträgt, aber jederzeit bereit ist auch jeden Politiker, im Besonderen Demokraten, in die Wüste zu schicken. Verhärtet hat sich diese Ansicht, als ich gemeinsam mit Gökcen, meiner lieb gewonnenen deutschen Mitbürgerin in der Gruppe, einen "Cowboyhut" in einem echten "Cowboyladen" kaufen wollte. Nun ja, wenigstens wollte ich mir welche ansehen. 250 US $ für eine original in den USA hergestellte Kopfbedeckung ausgeben zu müssen, hätte mein Reisebudget doch zu sehr strapaziert. Und so traf ich zufällig ein Ehepaar, welches deutsche Wurzeln hat, tiefchristlich und original texanisch ist und mich in ein Gespräch verwickelte. Irgendwie kamen wir zum Thema Sicherheit und meine äußerst liebenswürdige Gesprächspartnerin, die meines Erachtens nach in der ehelichen Beziehung das "Sagen" hat, vollendete gerade den Satz "we shoot you down", als meine zierliche Mitstreiterin Gökcen um die Ecke kam, die Worte meiner Gesprächspartnerin vernahm, entsetzt mit den Augen rollte, ein bisschen weiß wurde und gezielt das Weite in Richtung "Cowgirl-Stiefelabteilung" suchte.
Natürlich ging es im Gespräch nicht darum mich, als Person, niederzuschießen. Das ist damit auch nicht gemeint, wenn man sagt "I shoot you down". Die Diskussion war darauf bezogen, dass "Texaner" sich irgendwie als unabhängig betrachten, wenn es um ihre eigene Sicherheit geht. Zurückzuführen auf den texanisch - mexikanischen Unabhängigkeitskrieg, sind es die Bewohner des an Mexiko angrenzenden Bundesstaates gewohnt, sich selbst zu verteidigen. Und wie mir meine Gesprächspartner im "Cowboyladen", während wir ein paar Hüte ausprobieren, mitteilen, würde man sich auch gegen Washington und die eigenen Politiker im Land, die faul, zu viele und überhaupt unnötig sind, zur Wehr setzen und sie zum Teufel jagen, wenn sie nicht der Demokratie oder dem Wohlergehen der Bevölkerung dienen. Auch das meint man mit "I shoot you down...".
Natürlich darf man die Redensart nicht wörtlich nehmen und sie ist auch nicht ganz ernst gemeint.
Eine sehr ernste Angelegenheit ist allerdings die reale Tatsache, dass man in Texas im nächsten Supermarkt sehr einfach eine Waffe kaufen kann und diese auch offen in der Öffentlichkeit tragen darf.
Simon Jacob,
USA, Texas, Sant Alamo
22. Februar 2020
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MY IVLP...
Texas, proud state in conflict with Washington
Once Texas was part of the territory of Mexico, but the citizens, many of them white settlers, wanted to be independent and in 1845 the majority agreed to be integrated into the USA. As a result, on February 19th 1845, the USA annexed Texas. On March 1st 1845, the US Congress subsequently approved the annexation, and on December 29th 1845, Texas was officially incorporated into the Confederation. As a consequence, in 1846 Mexico declared war on the USA, which lasted until 1848 and ended with the victory of the USA.
Mexico lost a large part of its own territory, which later formed the state of "New Mexico".
This much about the independence of Texas and the later incorporation into the US confederation.
However, this does not mean, just because a majority of the population in Texas once wanted it, that the proud state, known for its liberal weapons law, would accept the political leadership in Washington by all means. After discussions with native "Texans", I rather had the feeling that the Washington policy is supported, but that every politician, especially Democrats, could be sent to the desert at any time. This opinion hardened when I wanted to buy a "cowboy hat" in a real "cowboy shop" together with Gökcen, my beloved German fellow citizen in the group. Well, at least I wanted to look at some. Having to spend 250 US $ for an original US-made headgear would have strained my travel budget too much. And so I met a couple by chance, which has German roots, is true christian and original texan and got involved in a conversation. Somehow we got to the topic of security and my extremely kind conversational partner, who in my opinion has the "say" in the marital relationship, was just finishing the sentence "we shoot you down" when my petite companion Gökcen came around the corner, heard the words of my conversational partner, rolled her eyes in horror, turned a little bit pale and went on the run towards the "cowgirl boot section".
Of course the conversation was not about shooting me as a person. That is also not what is meant by saying "I shoot you down". The discussion was based on the fact that "Texans" somehow consider themselves independent when it comes to their own safety. Due to the Texas-Mexican War of Independence, the inhabitants of the state next to Mexico are used to defending themselves. And as my conversation partners in the "cowboy shop" tell me while we are putting on a few hats, they would also defend themselves against Washington and their own politicians in the country, who are lazy, too many, and unnecessary in general, and would send them to hell if they don't serve democracy or the people' s welfare. That's what they mean by "I shoot you down..."
Of course, this saying should not be taken literally, and it is not really meant seriously.
But a very serious matter is the real fact that in Texas you can easily buy a gun in the next supermarket and you are allowed to carry it openly in public.
Simon Jacob,
USA, Texas, Sant Alamo,
22nd February 2020
Oannes Consulting Vortragsreihen
Simon Jacob steht für Lesungen, Vorträge und Seminare zur Verfügung. Für Vorträge zu Project Peacemaker und weiteren Themen wie beispielsweise Geopolitik Naher Osten oder Digitalisierung, Fakenews und Cyberwar bitte den Links folgen
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Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zugänglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
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