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Interview mit Nihat Demir
Nihat Demir ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Dort lebte er 25 Jahre lang, ehe es in beruflich nach Bayern verschlug. Der dreifache Familienvater ist verheiratet und lebt in München, wo er für den Stadtrat kandidiert. Als Polizist ist ihm das Thema Sicherheit ein großes Anliegen. Kurz vor der Münchner Sicherheitskonferenz konnte ich ein Interview mit ihm führen.
Daniela Hofmann: Herr Demir, was hat Sie dazu bewogen, die Laufbahn bei der Polizei einzuschlagen?
Nihat Demir: Ich denke, einer der Hauptgründe war mein Sinn für Gerechtigkeit. Mir ist es egal, welcher Abstammung jemand ist, welche Hautfarbe er besitzt oder welcher Religion jemand angehört. Ich wollte dem Land und seinen Bürgern einen Dienst erweisen. Wir haben in hohem Maße Freiheit und Sicherheit, was es zu schützen gilt. Ich möchte etwa Positives und Gerechtes bewirken, auch wenn es vielleicht nur in kleinen Schritten ist. Und wenn ich noch ein kleines bisschen Werbung für den Polizeidienst machen darf: Der Beruf des Polizisten genießt in weiten Teilen der Bevölkerung einen hohen Stellenwert und der Staat ist ein sicherer Arbeitgeber. Das war durchaus auch mit ein Grund.
DH: Sie haben gesagt, die Polizei genießt in weiten Teilen der Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Haben sich die Einstellung und das Verhalten der Menschen gegenüber der Polizei in den letzten Jahren Ihrer Meinung nach verändert?
ND: Ja, meine Kollegen und ich verspüren durchaus eine Veränderung, aber leider zum Negativen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Die Gesellschaft ist schnelllebiger geworden und damit werden die Menschen auch schneller ungeduldig. Wenn man zum Beispiel bei einem schweren Unfall ist, wo es um die Rettung von Menschenleben geht, dann muss der Auffahrunfall einfach hintenanstehen. Das führt dann schon dazu, dass die Leute ungehalten reagieren. Es ist eine allgemeine Verrohung der Gesellschaft festzustellen, auch bedingt durch die Anonymität in den sozialen Medien, wo Hatespeech zwar nicht gefördert wird, aber doch einen gewissen Freiraum hat. Das kann das Aggressionspotential zusätzlich steigern. Damit haben aber nicht nur die Polizisten zu kämpfen, sondern auch die anderen Rettungskräfte.
DH: Sie haben 25 Jahre in Berlin gelebt, bevor Sie nach München gegangen sind. Sehen Sie innerhalb der Länder einen Unterschied im Umgang mit der Polizei?
ND: Auf alle Fälle. Wir haben eine sehr hohe Aufklärungsquote bei den verschiedenen Delikten und im Sicherheitsvergleich ist Bayern die Nummer eins. Auch in München ist die Sicherheit nach wie vor sehr hoch im Vergleich zu anderen Städten wie beispielsweise Berlin. Wir haben allein hier in München ca. 6.800 Polizeibeamte und die bayerischen Beamten genießen Gottseidank noch ein anderes Ansehen in der Bevölkerung als in anderen Ländern – und sie haben Rückhalt von der Bayerischen Politik. Das muss man auch einmal erwähnen. Leider ist das nicht überall in Deutschland so.
DH: Sie haben für die Stadt München ein Sicherheitskonzept entwickelt. Können Sie uns dazu etwas sagen?
ND: Das Konzept wird gerade diskutiert. So viel kann ich sagen: Es geht um eine effizientere Nutzung der personellen Ressourcen, die durch eine geringfügige Umschichtung gewonnen werden kann.
DH: Sie kandidieren mit dem Themenschwerpunkt „Sicherheit“ für die Christlich-Soziale Union für den Münchner Stadtrat. Was war der Grund sich für die CSU zu entscheiden und nicht für eine der anderen Parteien?
ND: Ich habe eine konservative Erziehung genossen und würde mich selbst als liberal-konservativ bezeichnen. Die Übereinstimmung in der Zielsetzung und bei der Vertretung der Werte waren bei der CSU am größten.
DH: Wenn Sie drei Wünsche an die Politik hätten, welche wären diese?
ND: Eigentlich habe ich nur einen: dass man sich wieder stärker auf die konservativen Werte besinnt, oder um es mit den Worten von Franz Josef Strauß zu sagen: „Rechts von der Union darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben.“
DH: Nihat Demir, herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch und einen erfolgreichen Wahlkampf.
Daniela Hofmann
München, 18.02.2020
Oannes Consulting Vortragsreihen
Simon Jacob steht für Lesungen, Vorträge und Seminare zur Verfügung. Für Vorträge zu Project Peacemaker und weiteren Themen wie beispielsweise Geopolitik Naher Osten oder Digitalisierung, Fakenews und Cyberwar bitte den Links folgen
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Frau Daniela Hofmann
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Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zugänglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
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