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Autor: Daniela Hofmann
Ort: Günzburg, Deutschland
Format: Text
Thema: Extremismus, Politik
Datum: 05.09.2015
Portal: www.oannesjournalism.com
Textdauer: ca. 4 Min.
Sprache: Deutsch
Titel: Christenverfolgung im Nahen Osten – Christliche Minderheiten in der Gewalt des Islamischen Staates
Christenverfolgung im Nahen Osten – Christliche Minderheiten in der Gewalt des Islamischen Staates
Zu diesem Thema luden die CSU Ortsverbände Haldenwang und Röfingen/Roßhaupten, der Kreisverband der Senioren-Union und der Arbeitskreis Außen-und Sicherheitspolitik Günzburg nach Röfingen. Nach einleitenden Worten seitens des Kreisvorsitzenden des Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreises, Christoph Schwarz, ging Simon Jacob, Friedensbotschafter des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland e.V. näher auf die aktuelle Situation ein.
Als Reaktion auf den arabischen Frühling wurde auf Initiative der Konrad-Adenauer- Stiftung vor 4-5 Jahren zusammen mit Geistlichen aller orientalischen Kirchen die Gründung des Zentralrates orientalischer Christen in Deutschland vorbereitet. Es war abzusehen, dass die Entwicklung im Nahen Osten nicht für alle Länder eine positive Entwicklung nehmen würde. Man wollte eine Struktur schaffen um im politischen Kontext agieren zu können. Der Zentralrat besteht aus Laienvertretern, die verschiedener orientalischer Kirchen angehören. Dass die Gründung des Zentralrates tatsächlich dringend notwendig war, zeigt die heutige Situation im Nahen Osten.
Vorhandene Strukturen wurden durch die Interventionen des Westens im Irak zerstört. Durch die daraus resultierenden Flüchtlingsströme und dem entstandenen Machtvakuum hatte der IS relativ leichtes Spiel sich auszuweiten. Der in Syrien entstandene Bürgerkrieg und hunderte verschiedener Konfliktparteien tun ihr übriges. Darunter zu leiden haben alle, die sich nicht der Scharia des IS unterwerfen. Gemäßigte Muslime ebenso wie Christen und andere Minderheiten, deren Identität der IS auszulöschen versucht. Während Christen noch die Wahl haben zwischen Konvertieren, Kopfsteuer zahlen oder zu gehen, blieb anderen nur die Wahl zwischen Flucht oder Tod. Mit welcher Brutalität der IS dabei gegen Andersdenkende vorgeht, war für manchen Zuhörer nur schwer zu ertragen.
Dabei nutzt der IS, obwohl von der Einstellung her rückwärts gerichtet, modernste Technologien. Der Cyber-Terror wurde durch ihn auf ein neues Level gehoben. Der Eindruck der Schreckens-Videos die der IS verbreitet, hinterlässt vor allem bei den Menschen vor Ort seine Spuren. Sie haben Angst und verlassen ihre Heimat, so dass Gebiete dem IS teilweise kampflos in die Hände fallen. Diese mediale Aufarbeitung seitens der Terrororganisationen begann bereits 2004, als Al Kaida eine Geisel ermordete und dies über das Internet verbreitete. Diese Aktion diente dem IS als Blaupause. Bereits 2007 prophezeite der Vize-Chef von Al Kaida Sawahiri, dass sich der Konflikt vom Boden weg verstärkt in Richtung Medien bewegen werde.
Das verstärkte Auftreten solcher Videos ist eine Folge der rasanten technischen Entwicklung und des Preisverfalls. Technologien, die noch vor ein paar Jahren eine Menge Platz brauchten und tausende von Dollar kosteten, sind heute in einem Smartphone und einer Drohne für wenige hundert Euro enthalten. Mit der entsprechenden Software kann sie über das Smartphone präzise gesteuert werden. Ausgestattet mit einer HD-Kamera lassen sich so gestochen scharfe Bilder auf das Smartphone übertragen, sei es um die Topgraphie zu erkunden oder den Gegner auszuspionieren.
Das Highspeednetz im Nahen Osten funktioniert besser als in Europa und je günstiger und schneller die Rechenkapazität ist, umso schneller und effizienter ist der Terrorismus. Die Folge davon ist noch mehr Cyber-Krieg. Das Internet ist jedoch nicht aufhaltbar und macht nicht vor unseren Kinderzimmern halt und die Auswirkungen der IS-Propaganda steigen in Europa - auch in Deutschland, das sich durch Waffenlieferung an die Peshmerga laut Definition des IS jetzt auch im "Haus des Krieges" befindet.
Dass das Thema aktueller denn je ist, zeigen die anhaltenden Flüchtlingsströme, die Deutschland zurzeit erreichen.
Den aktuellen Bildern, die täglich im Fernsehen zu sehen sind, etwas entgegenzusetzen versucht Simon Jacob mit seinem neuen Projekt "Globalo Youth Peacemaker-Tour". Als Friedensbotschafter des Zentralrates wird er die verschiedenen Länder des Nahen Ostens bereisen, um zu zeigen, dass die Menschen sehr wohl in Frieden miteinander leben können. Ziel ist es, den einfachen Leuten eine Stimme zu geben und Land und Leute zu porträtieren. Dabei wird er von verschiedenen Politikern und Freunden begleitet werden. Schirmherr des Projektes ist der Integrationsbeauftrage der Bayerischen Staatsregierung Martin Neumeyer. Die Reise kann auf FB und Blog durch Berichte, Bilder und Videos miterlebt werden. Es wird versucht, sofern es die geopolitische Situation und die Internetverbindung zulässt, täglich zu berichten.
Daniela Hofmann
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