DAS ELEND EUROPAS IST AUCH AUSDRUCK DES VERSAGENS GEGENÜBER EINER ERPRESSERISCHEN POLITIK, IN DIE MAN SICH SELBER HINEINMANÖVRIERT HAT...
2012 war ich in Syrien (Produktion für die ARD) und fuhr im Laufe meiner Reise die türkisch - syrische Grenze entlang. In der Provinz Hatay angekommen, beobachtete ich ein Flüchtlingslager nahe einer türkischen Grenzstadt. Aufmerksam darauf wurde ich, weil die Anwohner der Kleinstadt darüber berichteten, dass sich "bärtige" Kämpfer unter die Flüchtlingen mischten. Bereits damals war ersichtlich, dass verschiedenste Akteure, an vorderster Front das syrische Regime, Russland und besonders die Türkei, sich die Flüchtlingsströme zunutze machen würden, um die EU unter Druck zu setzen und die Gesellschaft zu spalten. Und ja, Russland spielte und spielt dabei weiterhin eine ebenfalls dominierende Rolle. Nur eben mehr im Hintergrund. Über die folgenden Jahre hinweg besuchte ich mehrmals diese Region (Irak, Syrien, Libanon, Iran, Türkei...) und berichtete nach Berlin, München...
2018 war ich auf der Insel Lesbos/Griechenland und musste feststellen, dass sich unter den Flüchtlingen ehemalige IS Kämpfer befanden, die nun die Flüchtlinge, die der Wut der griechischen Inselbewohner ausgesetzt waren, bedrohten und massiv unter Druck setzten.
Ich berichtete wieder nach Berlin, München, versuchte die Öffentlichkeit, so sachlich und objektiv wie möglich, zu informieren…
2019 befand ich mich, wieder für eine ARD Produktion, im größten IS Gefangenenlager Syriens (Al Hule) und warnte davor, dass der türkische Vormarsch IS Kämpfer, unter ihnen auch Deutsche, dazu animiert, wieder in den Kampf zu ziehe - was weitere Flüchtlingsströme zur Folge hätte.
Die kurdisch - arabisch - christlich gehaltene Zone im Norden des Landes galt als sicheres Gebiet. Viele Syrer flüchteten in die Region.
Der Krieg des türkischen Militärs gegen die Kurden war ein Vorwand, um die Region zu besetzen und Flüchtlinge aus der Türkei, in der es inzwischen Unmut gegenüber den Millionen Flüchtlingen gab, umzusiedeln. Auf Kosten für ursprünglichen Bewohner.
Ich berichtete wieder nach Berlin und München.
Versuchte die Öffentlichkeit möglichst sachlich und objektiv zu sensibilisieren.
Nach zehn Jahren aktiver Arbeit als Teilzeitberichterstatter und später Vollzeitjournalist frage ich mich, wozu ich all dies, gepaart mit einer immensen Opferbereitschaft, in Kauf genommen habe.
Hat es einen Sinn gemacht?
Ich habe es aus moralischen Gründen getan.
Meine Moral hat sich nicht geändert.
Das Gedächtnis und notwendige Verständnis deutscher Politiker, um die Krise endlich auf amerikanisch - europäischer Ebene anzugehen, leider auch nicht.
Simon Jacob,
2. März 2020,
USA/Kalifornien
-------------------------
THE MISERY OF EUROPE IS ALSO AN EXPRESSION OF FAILURE TOWARDS A BLACKMAILING POLICY INTO WHICH ONE HAS FORCED ONESELF...
2012 I was in Syria for a TV production for ARD and travelled along the Turkish-Syrian border. Once arrived in Hatay province, I observed a refugee camp near a Turkish border town. I became aware of it because the residents of the small town reported that "bearded" fighters joined among the refugees. Even at that time it was obvious that various players, primarily the Syrian regime, Russia and especially Turkey, would take advantage of the refugee flows to put pressure on the EU and divide society. And yes, Russia has also played and continues to play a major role in this process. Just more in the background. Over the following years I visited this region several times (Iraq, Syria, Lebanon, Iran, Turkey...) and reported to Berlin, Munich...
In 2018 I visited the island of Lesbos/Greece and had to realize that among the refugees are former IS fighters who now threatened and put massive pressure on the refugees who were facing the anger of the Greek island residents.
I reported again to Berlin, Munich, tried to inform the public based on facts and in an objective way as possible...
In 2019, again for an ARD production, I found myself in Syria's largest IS prison camp (Al Hule) and warned that the Turkish advance would encourage IS fighters, including Germans citizens, to go back into battle - which would result in further flows of refugees.
The Kurdish - Arab - Christian zone in the north of the country was considered a safe area. Many Syrians fled to the region.
The Turkish military's war against the Kurds was a cover to occupy the region and resettle refugees from Turkey, where meanwhile dissatisfaction with the millions of refugees had been aroused. At the expense of the original inhabitants.
Again I reported to Berlin and Munich.
I tried to raise public awareness as factually and objectively as possible.
After ten years of active work as a part-time reporter and later a full-time journalist, I ask myself why I put up with all this, along with an immense willingness to sacrifice.
Did it make sense?
I did it for moral reasons.
My morals haven't changed.
The remembrance and necessary understanding of German politicians to finally tackle the crisis on an American - European level, unfortunately has not changed either.
Simon Jacob,
02nd March 2020,
USA/California
Oannes Consulting Vortragsreihen
Simon Jacob steht für Lesungen, Vorträge und Seminare zur Verfügung. Für Vorträge zu Project Peacemaker und weiteren Themen wie beispielsweise Geopolitik Naher Osten oder Digitalisierung, Fakenews und Cyberwar bitte den Links folgen
Anfragen sind zu richten an:
Oannes Consulting - Medien & Kommunikationsberatung GmbH, Rechte Brandstr. 34, 86167 Augsburg
Frau Daniela Hofmann
Fon: +49 – (0) 89 – 24 88 300 50
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zugänglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
Bestellbar über