Menschenrechte sind nicht verhandelbar und gelten auch für Asia Bibi !!!
Die UN-Menschenrechtscharta von 1948 sichert allen Menschen in seinen Artikeln die gleichen „Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“ zu.
Die Pakistanerin Asia Bibi ist bekennende Christin, die im November 2010 als erste Frau in der Geschichte Pakistans wegen Gotteslästerung zum Tode durch Erhängen verurteilt wurde. Ihr wird vorgeworfen, nach einem Streit zwischen muslimischen Arbeiterinnen den Propheten Mohammed „beleidigt“ zu haben. Den Angaben zu Folge habe Bibi für die ganze Gruppe Wasser geholt. Die anderen Frauen hätte sie daraufhin aufgefordert zum Islam zu konvertieren, da sie sonst das Wasser nicht trinken könnten. In der sich anschließenden Diskussion hätte Bibi geäußert, dass Christus und nicht Mohammed der wahre Prophet Gottes sei, was sie jedoch abstreitet.
Dass ein Mensch allein aufgrund einer persönlichen Meinung, aufgrund eines persönlichen Glaubens, ohne einen anderen Menschen physisch oder psychisch ernsthaft zu verletzten, zum Tode verurteilt wird, ist unfassbar und widerspricht den Menschenrechten in allen Punkten. Ebenso, dass nicht nur sie um ihr Leben bangen muss, sondern auch die Familienmitglieder allein aufgrund dessen, dass sie Christen sind, oder ihre Anwälte, weil sie sich für sie einsetzen.
Und den Menschenrechten folgend war es die einzig richtige Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in Pakistan, dieses Urteil aufzuheben und Asia Bibi vor wenigen Tagen freizusprechen.
Dass die pakistanische Regierung sich jetzt, nach Demonstrationen von gewalttätigen und militanten Islamisten, über das Urteil hinwegsetzt, ein Revisionsverfahren prüfen lassen will und Asia Bibi nicht ausreisen lässt, ist eine staatliche Bankrotterklärung, nicht nur in Bezug auf die Menschenrechte. Es ist eine Kapitulation vor extremistischen Terror im Namen der Religion.
Eine Religion kann und darf sich nicht zum Richter hier auf Erden aufspielen.
Im Namen der Menschenrechte erwarte ich nicht nur von den Regierungen und Menschenrechtsorganisationen der westlichen Länder, sondern auch den islamischen wissenschaftlichen Institutionen in Ghom, in Kairo, in Mekka sowie erst Recht von den hier ansässigen muslimischen Verbänden wie DITIB, dem Zentralrat der Muslime oder der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland IGS eine deutliche Distanzierung von der faktischen Aufhebung des Gerichtsurteils durch die Regierung und ihren Einsatz für die Ausreise von Asia Bibi nach Europa. Hier könnten sie endlich einmal unter Beweis stellen, dass ihnen tatsächlich an einem friedlichen Zusammenleben der Menschen, unabhängig der Ethnie oder des Glaubens, etwas gelegen ist.
Daniela Hofmann
Bildquelle: IGFM
Buchtipp:
Seit Jahren reist Simon Jacob durch Länder wie Syrien, Irak oder Iran. Als Angehöriger eines wichtigen Clans gelangt er an Orte, die für andere nie zuganglich waren. Dort spricht er mit Menschen, immer auf der Suche: der Suche nach Frieden, auch seinem eigenen Inneren. Seine Reise schildert auch die Schrecken dieser Kriegsgebiete. Aber mehr noch zeigt dieses Buch, dass und wie Friede wirklich möglich ist. Eine Botschaft, die vor allem in diesen Tagen Mut und Hoffnung macht und motiviert, zu kämpfen für eine bessere Zukunft und für etwas, was Simon Jacob ausgerechnet im Irak und in Syrien wiedergefunden hat: Menschlichkeit.
Bestellbar über