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Autor: Simon Jacob
Ort: München, Deutschland
Format: Text
Thema: Politik
Datum: 08.02.2015
Portal: www.oannesjournalism.com
Textdauer: ca. 10 Min.
Videodauer: ca. 6 Min.
Sprache: Deutsch / English
Titel: Der Jugend aus dem Nahen Osten eine Stimme geben
Der Jugend aus dem Nahen Osten eine Stimme geben. Ein Brief der Jugend aus dem Mittleren Osten an die Welt.
Eingeladen vom World Security Network mit über 300.000 Zuhörern weltweit, angesiedelt in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, durfte sich die Jugend aus dem Nahen Osten Gehör verschaffen. Ihre Worte wurden heute in einer Runde verkündet, dessen Namen nicht auf den Bildern in den großen Zeitungen auftauchen, sondern Bestandteil einer Politik sind, die im Hintergrund funktioniert.
Denn große Taten werden im Stillen vollbracht.
Ein besonderer Dank gilt Savina Rafaeel Dawood aus dem Irak/Arbil, für ihren Beitrag.
Ebenfalls ist Dr. Philipp Hildmann von der Hanns - Seidel - Stiftung für die Koordination zu danken.
Beteiligte der heutigen Gesprächsrunde - mit dem Titel: Islam and ISIS - Codes of Tolerance and the Soft Factors of Peace-Making -auf der Münchner Sicherheitskonferenz waren:
- Mohammed Maahfoodh Al Ardhi, Chairman, National Bank of Oman, Muscat
- Turki Al Faisal bin Abdulaziz Al Saud, Chairman, King Faisal Center for Research and Islamic Studies; Member of the Advisory Council, Munich Security Conference, Riyadh
- Hamad bin Jassim bin Jabr Al-Thani, Former Prime Minister and Minister of Foreign Affairs, State of Qatar, Doha
- Dr. Günther Beckstein, Bavarian Prime Minister (ret.), Nürnberg
- Simon Jacob, Chairman of the Central Council of Oriental Christians in Germany, Munich
- Sir Evelyn Robert de Rothschild, Founder, E.L. Rothschild Ltd., London
- Kristian Berg Harpviken, Director, Peace Research Institute, Oslo
- Dr. Hubertus Hoffmann, Chairman of the World Security Network e.V., Berlin
- Imam Benjamin Idriz, Chairman of the Munich Forum for Islam, Munich
- Stephen Larrabee, Distinguished Chair for European Security, RAND Corporation, Washington, D.C.
- Peter R. Neumann, Director of the International Centre for the Study of Radicalisation, Kings College, London
- Prof. Dr. Gunther Schmid, Munich
- Elmar Theveßen, Deputy Editor-in-Chief, Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz
- Professor Dr. Uzi Arad, former national security advisor and general director of the national Israeli National Security Council of the state of Israel . Founding director IDC – Herzlyia institute for policy and strategy.
- Colonel Kalkert, German Federal Forces, Army
- Former ambassador US – J- D. Bindenagel. Special Advisor to the President for international and global Chicago affairs.
Die Rede in Deutsch wie folgt:
Wir sind hier, um einen Dialog zwischen den anwesenden Kulturen und Religionen zu führen. Zu berücksichtigen ist, dass wir unseren Fokus auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten richten. Denn die Ereignisse dort betreffen auch uns.
Wenn wir ein paar Jahre zurück in die Vergangenheit gehen, in den Irak, nach Syrien, nach Ägypten, sehen wir eine junge Generation, die für ein vernünftiges Leben kämpft. Eine Generation, die genug hat von Krieg, Flucht, Korruption, Arbeitslosigkeit und dem damit einhergehenden Trauma.
Diese Elemente waren der Nährboden für Extremisten und Fundamentalisten mit einem einfachen Ziel.
Es war der Nährboden für das Entstehen des „Islamischen Staates“. Inspiriert und motiviert durch ein bestimmtes dogmatisches Denken innerhalb der Religion.
Die meisten Opfer dieses Krieges sind die Minderheiten, die Schwächsten, die, die nicht in der Lage sind sich selber zu verteidigen. Und es ist die junge Generation einer ganzen Region, eine verlorene Generation, die ohne Perspektive ist.
Weil wir nicht fähig sind eine Möglichkeit zu entwickeln, um die Probleme gemeinsam zu lösen.
Wir sind hier um einen Dialog zu führen, welcher eine Verbesserung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zur Folge haben sollte.
Und wir müssen, über die drei Hauptursachen reden, über die Quellen, die zu diesem Konflikt geführt haben.
Erstens – Die Gleichstellung von Nichtmuslimen im Islam. Die Diskrepanz zwischen der Behandlung von Mitgliedern die der Umma angehören und Mitgliedern anderer Gemeinschaften, wie z.B. der Yeziden, Christen, Juden, Atheisten und auch den Muslimen selber, (bezogen auf die kodifizierten Menschenrechte der UN Charta 1948) die von den meisten Staaten akzeptiert wurde.
Zweitens – Der Innerislamische Konflikt zwischen der Schia und der Sunna und dessen Machtzentren in Riad und Teheran. Ohne eine Lösung hier wird es keinen Frieden geben.
Drittens – Die Rolle der sogenannten „Westlichen Welt“ in der Welt des Islams. Und die Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden.
All diese drei Hauptquellen haben Gruppen wie „Al Qaida“ oder „IS“ erst zum Aufstieg verholfen. Die westliche Welt akzeptiert dies, weil unsere wirtschaftlichen Interessen über die einer ganzen Region stehen. Über den Interessen einer jungen Generation, wie z.B. 2011 in Ägypten, als junge Menschen für ein Leben in Würde, Frieden und Freiheit auf die Straße gingen.
Wir dachten, dass eine Welt, die seit 1000 Jahren durch einen internen Kodex, eingebettet in die Hierarchie und Struktur der Stämme und Klans (z.B. Gesetzeskodex von Hammurabi), gelenkt wird, ohne Weiteres ein demokratisches System akzeptieren würde, wie wir es in der westlichen Welt kennen.
Sie wollten es nicht. Nicht jetzt, nicht auf diesem Weg, nicht dieser Art von Demokratie.
Sehr geehrte Herren, es hängt von Menschen wie ihnen ab, von den Menschen die heute aus den mächtigsten Staaten dieser Welt auf dieser Konferenz anwesend sind, einer jungen Generation eine Chance zu geben.
Die Chance, selbst Verantwortung zu übernehmen, für ihr Land, ihre Gesellschaft, die eigenen Bürger.
Eine Chance für den Frieden für die gesamte Welt.
Sehr geehrte Herren, dies sind nicht nur meine Worte.
Dies sind die Worte einer jungen Aktivistin aus dem Irak/Arbil. Ihr Name ist Savina Raffaeel Dawood.
Es ist die Stimme der Jugend, in dessen Namen sie spricht.
Sie sagte mir:
„Sag den Anwesenden, sie sollen durch unsere Augen sehen“
„Bitte sie, unsere Stimme zu werden“.
„Bring sie dazu, Teil unserer Gedanken zu sein“.
„Egal an was wir glauben oder zu wem wir gehören mögen“
„Weil wir die Gegenwart sind, die Zukunft und die nächste Generation. „
„Und wir möchte in unseren eigenen Heimatländern keine verlorene Generation sein. „
„Danke dass sie uns zugehört haben“.
„Danke dass sie der Stimme der Jugend aus dem Nahen Osten zugehört haben“
Simon Jacob
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